Sommerliche Temperaturen forderten die 5159 Teilnehmenden beim Jubiläumslauf heraus.

DUISBURG (11.6.2023). Der Brasilianer Gabriel Barros und die Duisburgerin Katharina Wehr gewannen den 40. Rhein-Ruhr-Marathon am Sonntag, 11. Juni 2023, in Duisburg. Der 39-jährige Barros, der derzeit in Berlin lebt, setzte sich mit einer Zeit von 2:33, 50 Stunden gegen Philipp Zewe (2:36,45) aus Wolfsburg und Tim Tesselaar vom SV Noordkop aus den Niederlanden (2:38,05) durch. Bester Duisburger wurde Karsten Kruck mit einer Zeit von 2:52,11 und belegte Platz zehn im Gesamtklassement.

Bei den Frauen war die 27-jährige Katharina Wehr wie schon 2022 nicht zu schlagen. Die Läuferin vom ASV Duisburg überquerte nach 3:00,28 Stunden das Ziel in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg. Auf Platz zwei kamen Isabel Onkelbach (TSG Heidelberg/3:05,48) und Emilia Phyllis Mayer (vereinslos/3:12,54). Die Siegerin sagte nach dem Zieleinlauf: „Das war sehr schwer heute bei diesen Temperaturen. Ich glaube, das war mein härtester Marathon überhaupt.“

Insgesamt 957 Läuferinnen und Läufer gingen bei sommerlichen Temperaturen nach dem Startschuss durch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link die 42,195 Kilometer vom Sportpark Duisburg aus an. Siegerin und Sieger lobten im Pressegespräch nach dem Rennen die Unterstützung durch die Duisburger Bevölkerung. Zahlreiche private Getränkestände und Läuferduschen sorgten für die notwendige Abkühlung. Unter den 957 Gemeldeten für den Hauptlauf war auch Matthias Wehr, der Vater von Katharina Wehr. Nach etwas mehr als vier Stunden begrüßte die Siegerin ihren Vater im Ziel. Der 64-Jährige war bereits beim ersten Rhein-Ruhr-Marathon am Start.

Gabriel Barros hatten die äußeren Bedingungen ebenfalls zugesetzt, seinen Humor hatte er nicht verloren. Barros meinte während des Pressegesprächs: „Der Lauf ist als Samba-Marathon bekannt. Da passt es gut, dass ein Brasilianer gewonnen hat.“ Barros spielte auf die zahlreichen Samba-Bands an, die entlang der Laufstrecke den Läuferinnen und Läufern mit ihrer Musik Rückenwind verleihen.

Knappes Rennen über die 21,1 Kilometer

2281 Teilnehmende liefen in Duisburg den Halb-Marathon. Die 24. Auflage dieses Rennens entschied Hagen Bielerich aus Pulheim (1:09,53) für sich. Drei Sekunden nach ihm kam der Vorjahressieger auf dieser Distanz Simon Bong (Brühl) ins Ziel. Platz drei ging an Joey Hendriks (1:14,11) aus den Niederlanden. Bei den Frauen überquerte die Holländerin Myriam van Roeden 1:23,18 vor Stephanie Breitkreuz vom ASV Duisburg (1:23,41) sowie Angela Moesch (LG Deiringen) als erste die Ziellinie. Die Inliner-Konkurrenz entschied der in Berlin lebende Venezolaner Alexander Bastidas Rodriguez (1:08,47) für sich.

Olympiasiegerin Claudia Pechstein auf Platz zwei bei den Inlinern

Bei den Frauen war Claudia Maria-Henneken (RuhrBoss Bochum/1:1818) zum dritten Mal in Folge nicht zu schlagen. Die Kölnerin setzte sich gegen die fünfmalige Olympiasiegerin im Eisschnelllauf Claudia Pechstein(Berlin/1:19,36) durch. Claudia Pechstein verlor dabei Zeit aufgrund eines Sturzes auf der Strecke.

Insgesamt 5159 Starterinnen und Starter hatten für die unterschiedlichen Rennen, die zum Programm des Rhein-Ruhr-Marathons gehören, gemeldet. Nach Auskunft von OK-Chef Uwe Busch hat der Lauf damit wieder das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht. Erstmals gehörte eine Halb-Marathon-Staffel zum Programm. 73 Teams nutzten die Gelegenheit, sich den Laufweg zu teilen.

Polizei und Sanitätsdienste melden: Keine besonderen Vorkommnisse

Die Veranstalter schätzten etwa 40.000 Zuschauer, darunter 5.000 Besucher der Schauinsland-Reisen-Arena, dem Zielort der Rennen. Die Polizei meldete keine besonderen Vorkommnisse in Zusammenhang mit dem Rhein-Ruhr-Marathon. 58 Autos mussten vor dem ersten Start abgeschleppt werden, weil sie auf der Laufstrecke parkten.

Die Sanitätsdienste, geleitet von der Johanniter Unfallhilfe, sprachen ebenfalls von einem Aufkommen an Einsätzen, wie sie bei einem Marathon üblich seien. Etwa 40 Mal mussten die Ersthelfer Läuferinnen oder Läufer medizinisch versorgen.

Uwe Busch dankte in seiner Marathon-Bilanz vor allem den Duisburgerinnen und Duisburgern: „Sie haben alles getan, um den Startenden bei diesen Temperaturen die Herausforderung zu erleichtern. Das kam sehr gut an und sorgte für eine gute Stimmung. Es war ein gutes Jubiläum. Dazu passte, dass ein Brasilianer und eine Duisburgerin gewinnen konnten. Unser Lauf ist ebenso lokal wie international. Das macht uns aus.“

Uwe Busch nannte als voraussichtlichen Termin für den 41. Rhein-Ruhr-Marathon den 2. Juni 2024.

Der Rhein-Ruhr-Marathon wird vom Stadtsportbund Duisburg in Zusammenarbeit mit dem LC Duisburg veranstaltet.